Nach erfolgreichem Einstand der AuaU-Performance-Serie im Februar und März dieses Jahres findet vom Freitag, 16.8. bis Sonntag 18.8. in den Lehmhügeln der Ziegelei Oberwil ein attraktiv besetztes Performance-Festival mit rund 60 Künstler/innen aus dem In- und Ausland statt. Grosses Gewicht wird der Verschmelzung der verschiedenen Kunstdisziplinen und dem Erforschen neuer Darstellungsformen beigemessen.
Tanzen im Lehm. Musizieren im Wasserloch. Was im ersten Moment bizarr klingen mag, ist für professionelle Künstler/innen eine Herausforderung par excellence. Fern von den HighTech-Bühnen entpuppt sich das Rohmateriallager der noch aktiven Ziegelei Oberwil als segensreiche Quelle für künstlerische Inspirationen. Der Kulturverein AuaU, Basel hat sich zum Ziel gesetzt, die speziellen Qualitäten eines Ortes als Ausgangspunkt für seine Veranstaltungsreihen zu nutzen.
Für das dreitägige Ereignis in der Ziegelei Oberwil wurden einerseits 6 Künstler/innen beauftragt, für diese spezielle Szenerie eine exklusive Produktion zu inszenieren, verknüpft mit der Auflage, weder bestehende Ensembles, noch erprobte Ausdrucksformen zum Zuge kommen zu lassen. Andererseits bietet AuaU zwölf weiteren Gruppierungen oder Einzelkünstler/innen die Gelegenheit, sich ohne Randbedingungen in experimentelle Gefilde vorzuwagen. Kurz gesagt: ein Anlass, der nicht einfach bereits bestehende Werke übernimmt und vorführt, sondern Kunst auch an Ort und Stelle entstehen lässt.
Ein Blick auf das Programm lässt einen attraktiven Querschnitt durch die zeitgenössische darstellende Kunst erahnen, mit Schwerpunkt auf gestandenen Figuren der regionalen Szene, aber auch mit Gästen von New York über Zürich bis Moskau. Von Neuer Musik bis zur kollektiven Tanzimprovisation sind alle möglichen Verbindungen der Disziplinen Musik, Tanz, Text vertreten, ebenso die Integration von eher artfremden Akteuren wie Pyrotechniker, Hubstaplerfahrer, Möbelrestaurator u.a.m. Für das Publikum bieten sich drei Tage voller Abwechslungen und Ueberraschungen, nicht ohne Humor und zwinkerndes Auge.
Zum Auftakt des Sonntagsprogrammes wurde der Lokalmatador und musikalische Tausendsassa Hans Feigenwinter (Biel-Benken) mit seiner Crew «ZAP» eingeladen. Er wird altbekannten Fernsehmelodien neues jazziges Leben einhauchen.
Obschon eine Freiluftveranstaltung, bietet AuaU in der Ziegelei Oberwil seinem Publikum genügend Schutz vor Sonne und allfälligen Schauern mit einem grossen überdachten Unterstand. Leibliche Gelüste können ebenfalls gestillt werden, und nach den Veranstaltungen ist das Tram Nr. 10 noch problemlos zu erreichen, stadteinwärts und Richtung Rodersdorf !
»Neues Terrain«
Am Anfang stand die Idee, das Betriebsareal der Ziegelei Oberwil vorübergehend einem neuen Zweck zuzuführen und zum Begegnungsort der darstellenden Kunst, der Künstler untereinander, und dem Publikum zu verwandeln. Dem Gelände eine andere Gestalt, eine neue Dimension verleihen. Tongrube, Lehmhügel und Produktionsanlagen bekommen durch die künstlerische Transformation eine neue Bedeutung - als Kultur-Landschaft.
Zur Realisierung:
Ein vom Kulturverein AuaU eingesetztes Programmkomitee hat sechs innovative KünstlerInnen als Projektverantwortliche für je einen Werkauftrag ausgesucht. Sie bekamen folgende Aufgabe: Ein Bühnenwerk eigens für diese Szenerie zu kreieren und zwar mit Mitwirkenden und/oder Ausdrucksmitteln, mit denen sie normalerweise nicht arbeiten. Ausserdem bietet AuaU in der Ziegelei eine freie Auftrittsplattform für weitere 12 Gruppierungen oder KünstlerInnen, welche aufgrund einer Ausschreibung engagiert wurden.
Fritz Graf, Landrat BL
Jürg Schärer, Regio Kulturstiftung
Michael Schindhelm, Theater Basel
Jakob Tschopp, Verein Werkraum Warteck
Künstlerische Leitung: Suzanne Studinger
Produktion: Matthias Bürgin, Andreas Herbster
Inspizienz: Laurent Charles
Ton: Dave & Rocklight
Licht: Dominik Keller, Petra Waldinsperger, Thomas Waser
Restauration: Roxy-Team
Programmkomitee: Sonja Matheson, Suzanne Studinger, Laurent Charles, Claus Donau, Andreas Stäuble
Für das Ueberlassen des Geländes und der Infrastruktur geht ein ganz grosser Dank an die Mechanische Ziegelei AG Oberwil.
Für die finanzielle Untertützung und Materialsponsoring danken wir:
Kulturfonds Gemeinde Oberwil, GGG Basel, Abt. Kulturelles Baselland, Pestalozzi-Gesellschaft Oberwil, Stiftung für kulturelle, soziale und humanitäre Experimente, Futurum Stiftung, Abt. Kultur Basel-Stadt, Migros Kultur, COOP Basel Liestal Fricktal, Druckerei Oberli Basel, Roth Gerüste Basel, Toni Seiler Baugeschäft Oberwil, Louis Stuber AG Kilchberg.
Ein herzlicher Dank für aussergewöhnliche und handfeste Hilfeleistungen geht an:
Edi Fuhrer und Mitarbeiter/MZO, Dave's BIG helpers, Martin Thüring/toll&kühn, Ermacora AG Oberwil, Buchhandlung Narrenschiff Basel, Christoph Studinger/MiniMärt Biel-Benken, Wochenzeitung WoZ, Samariterverein Oberwil, Bauverwaltung Oberwil, Rüdiger Jensen/Spiderweb Villmergen, Heinrich Lüber/PERFORMANCE INDEX, VAN DA ROTODIL
international, Georges Düblin, Nelly und Sigi Studinger, Angelika &Hartmut Arras/Stiftung Syntropie Basel, Lucky Hanong, Lucia Vasques di Valentino, Urs Siegrist, Sonja Matheson, Claus Donau, Andreas Stäuble, Lynn Voeffray, Jeannette Wolf, Erwin Zbinden, Adrian & Oliver Herzog, Sämi Keller.
Der Name AuaU ist keine Abkürzung, sondern widerspiegelt mit seiner Betonungsvielfalt und der klanglichen Wandelbarkeit das Nichtverbalisierbare der Grundsätze und Ziele, die mit den AuaU-Veranstaltungen verbunden sind.
Ziel von AuaU ist es, ein kontinuierliches Forum für spartenübergreifende und/oder innovative Projekte der darstellenden Kunst anzubieten. Dabei will AuaU vorallem regionalen Kunstschaffenden einen Rahmen bieten, um neue künstlerische Impulse zu erproben und sich weiterzuentwickeln. Der Kulturverein AuaU versteht sich auch als kulturpolitisches Moment, nicht zuletzt, indem er dazu beiträgt, einem grösseren Publikum den Zugang zur sogenannten Experimentalkunst zu erleichtern. Einer Kunst also, die neue Wege zwischen verbindlichen Vorgaben und authentischem Spontanausdruck beschreitet. Und Kunst, die der Improvisation einen wichtigen Stellenwert gibt; dies sowohl bezogen auf deren grundlegende Bedeutung im Entstehungsprozess jeglicher Bühnenproduktion, wie auch im Hinblick auf ihre Berechtigung als eigenständige und qualitativ wertvolle Darstellungsform.
Als Veranstalter will der Kulturverein AuaU beweglich bleiben und möchte mit jeder neuen Veranstaltungsserie einen leicht veränderten Impuls an die jeweiligen Performer und somit auch an das Publikum geben. Im Februar/März 1996 fanden 9 Performance-Sonntage in der besonderen Atmosphäre des Sudhaus Warteck statt, jetzt AuaU in der Ziegelei Oberwil. Das Konzept einer Winter- und einer Sommerserie soll grundsätzlich weitergeführt werden.
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den bisherigen AuaU-Aktivitäten wurde im Mai 96 der Kulturverein AuaU ins Leben gerufen. Die Steuerverwaltung BS hat dessen Gemeinnützigkeit schriftlich anerkannt. Anmeldekarten, Statuten und Einzahlungsscheine für den Kulturverein AuaU liegen an der Kasse auf.
Kulturverein AuaU, Güterstrasse 119, 4053 Basel, Tel 061 361'46'85 Fax 061 361'46'86
Email: info@auau.ch
Basler Kantonalbank Konto 16 487.277.69